Als nun die brücke und die treppe soweit fertig waren, dass
man ohne den bootsmanstuhl nach oben kommt, wurde die ganze sache wirklich
einfacher.
Nur leider wurde uns immer mehr bewusst, dass die zeit knapp
wurde. Ca zwei wochen blieben uns noch, dann war mein drei monats visa
abgelaufen und mein flug nach thailand wartete.
Das wir nicht ganz fertig werden stand fest. Nur sollte das
gute stück doch wenigstens nicht drunter leiden. Das ziel war es für die
regenzeit es regenfest fertigzustellen.
Das heißt am ende sollte ein dach drauf sein. Von dem Gedanken, dass der fußboden rein kommt konnten wir uns auch bald verabschieden.
Doch die Unterkonstruktion musste schon rein, alleine deswegen damit die gesamte
konstruktion nicht mehr so schwingt.
Das schwingen war ein recht großes problem. Jede bewegung
da oben brachte alles was verbunden war in schwingung. Sägen oder hastiges gehen
hat einen ans offene meer erinnert. Und so kam es auch, dass wenn wir nach
unseren 14 stunden schichten festen boden unter den füßen hatten sich alles
weiterhin bewegte. Das kannte ich eigentlich nur vom segeln.
Äußerer Ring wird befestigt |
immer nervig wenn was fällt .. wer läuft? |
ring fertig..treppe noch rechts |
verbolzung |
Für die sechs 3mal 5 inch und 12 fuss langen balken, die den
äußeren kreis bilden, brauchten wir fast drei tage. Auch weil es anfing
regelmäßig am nachmittag zu regnen.
An den äußeren ring kamen die diagonalen, welche das fundament
für den fußboden werden. Da es in sri lanka keine richtigen eisenwinkel zu
kaufen gibt, haben wir für jede diagonale einen holz U schuh gesägt. Dort wo sie
im spitzen winkel auf das knie treffen wurde gebolzt. Die bolzen waren das
schnäppchen schlecht hin. Beim stöbern nach metallresten fand ich einen sack mit
bolzen in verschiedenen längen. Umgerechnet 25cent für einen kurzen und 50 für
einen langen. Am ende haben wir über hundert davon verbaut.
Diagonalen für den boden |
Als die diagonalen drin waren merkte man, wie sich das
schwingen reduzierte. Ich denke, wenn die Bodenbretter erst mal drin sind, wird
es fast null. Doch soweit sind wir leider noch nicht. Der part wurde
übersprungen, da die zeit nun wirklich knapp wurde.
Um das dach drauf zu bekommen braucht man bekannter weise
einen Dachstuhl.
Wir wollten den natur look der brücke beibehalten und so
sind alle senkrechten pfeiler aus runden stämmen. Alle waagerechten aus 2 mal 4
inch balken.
beim aussparungen sägen |
Jeder der stämme aus hartholz bekam am unteren ende eine
aussparung, damit der aufliegen und auch seitlich am knie festgebolzt werden
konnte. (wir haben da immer noch keinen
strom, d.h., dass alles per hand ausgesägt, ausgestemmt etc. werden muss)
Zwischen die sechs, welche an jedem knieende sind, kamen auf halben weg auf dem äußeren kreis ein weiterer, um das dach zu stützen und
für das geländer.
Schwierig wurden die sechs in der mitte. Genau am baum. Dort
mussten die langen und dicken hin. Über
vier meter länge ist auch gewicht.
außenpfeiler.. (immer lustig, wenn man auf das überstehende ende der laufbretter tritt) |
Um es kurz zu machen - die äußeren zwölf Pfeiler wurden im kreis
verbunden, so auch die inneren sechs. Dann eine waagerechte verbindung in 2,2o
m höhe und eine diagonale, wo das dach drauf soll. Jeder einzelne balken musste
einzeln angepasst und zugesägt werden. Sägemeister bene und Bolzenmeister nils
bei der arbeit.
Insgesamt war es eine punktlandung. An meinem letzten tag
war der dachstuhl soweit fertig, dass bene nun alleine das palmenblattdach
draufsetzten kann. Leider sieht das ganze nun aus wie ein gerippe, aber es
erinnerte mich sehr an ein graffito - erst wenn die outlines gezogen werden
erkennt man das ganze meisterwerk. Und so freue ich mich und kann es nicht mehr
abwarten, im februar wiederzukommen und endlich den fußboden einzuziehen und
die letzten outlines zu ziehen.
nach ca einem monat |
kurz vorm ende |
Es war wirklich harte und schöne arbeit, psychisch und
physisch so manchens mal an der grenze. Ich bin wirklich sehr glücklich, dass nie einer in die sichheitsseile gefallen ist und es keine ernsthaften verletzungen gab.
Doch mit ein bißchen vorstellungskraft
sieht man einen so wunderbaren platz der Erholung und Entspannung den wir da
geschaffen haben, der natur, der bäume so nah.
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