Sonntag, 2. Dezember 2012

Ende erster Halbzeit


Als nun die brücke und die treppe soweit fertig waren, dass man ohne den bootsmanstuhl nach oben kommt, wurde die ganze sache wirklich einfacher.
Nur leider wurde uns immer mehr bewusst, dass die zeit knapp wurde. Ca zwei wochen blieben uns noch, dann war mein drei monats visa abgelaufen und mein flug nach thailand wartete.
Das wir nicht ganz fertig werden stand fest. Nur sollte das gute stück doch wenigstens nicht drunter leiden. Das ziel war es für die regenzeit es regenfest fertigzustellen.
Das heißt am ende sollte ein dach drauf sein. Von dem Gedanken, dass der fußboden rein kommt konnten wir uns auch bald verabschieden. Doch die Unterkonstruktion musste schon rein, alleine deswegen damit die gesamte konstruktion nicht mehr so schwingt.
Das schwingen war ein recht großes problem. Jede bewegung da oben brachte alles was verbunden war in schwingung. Sägen oder hastiges gehen hat einen ans offene meer erinnert. Und so kam es auch, dass wenn wir nach unseren 14 stunden schichten festen boden unter den füßen hatten sich alles weiterhin bewegte. Das kannte ich eigentlich nur vom segeln.
Äußerer Ring wird befestigt

immer nervig wenn was fällt .. wer läuft?

ring fertig..treppe noch rechts

verbolzung

Für die sechs 3mal 5 inch und 12 fuss langen balken, die den äußeren kreis bilden, brauchten wir fast drei tage. Auch weil es anfing regelmäßig am nachmittag zu regnen.
An den äußeren ring kamen die diagonalen, welche das fundament für den fußboden werden. Da es in sri lanka keine richtigen eisenwinkel zu kaufen gibt, haben wir für jede diagonale einen holz U schuh gesägt. Dort wo sie im spitzen winkel auf das knie treffen wurde gebolzt. Die bolzen waren das schnäppchen schlecht hin. Beim stöbern nach metallresten fand ich einen sack mit bolzen in verschiedenen längen. Umgerechnet 25cent für einen kurzen und 50 für einen langen. Am ende haben wir über hundert davon verbaut.
Diagonalen für den boden


Als die diagonalen drin waren merkte man, wie sich das schwingen reduzierte. Ich denke, wenn die Bodenbretter erst mal drin sind, wird es fast null. Doch soweit sind wir leider noch nicht. Der part wurde übersprungen, da die zeit nun wirklich knapp wurde.
Um das dach drauf zu bekommen braucht man bekannter weise einen Dachstuhl.  
Wir wollten den natur look der brücke beibehalten und so sind alle senkrechten pfeiler aus runden stämmen. Alle waagerechten aus 2 mal 4 inch balken.
beim aussparungen sägen

Jeder der stämme aus hartholz bekam am unteren ende eine aussparung, damit der aufliegen und auch seitlich am knie festgebolzt werden konnte. (wir haben da immer noch keinen strom, d.h., dass alles per hand ausgesägt, ausgestemmt etc. werden muss)
Zwischen die sechs, welche an jedem knieende sind, kamen auf halben weg auf dem äußeren kreis ein weiterer, um das dach zu stützen und für das geländer. 
Schwierig wurden die sechs in der mitte. Genau am baum. Dort mussten die langen und dicken hin. Über vier meter länge ist auch gewicht.
außenpfeiler.. (immer lustig, wenn man auf das überstehende ende der laufbretter tritt)


Um es kurz zu machen - die äußeren zwölf Pfeiler wurden im kreis verbunden, so auch die inneren sechs. Dann eine waagerechte verbindung in 2,2o m höhe und eine diagonale, wo das dach drauf soll. Jeder einzelne balken musste einzeln angepasst und zugesägt werden. Sägemeister bene und Bolzenmeister nils bei der arbeit.
Insgesamt war es eine punktlandung. An meinem letzten tag war der dachstuhl soweit fertig, dass bene nun alleine das palmenblattdach draufsetzten kann. Leider sieht das ganze nun aus wie ein gerippe, aber es erinnerte mich sehr an ein graffito - erst wenn die outlines gezogen werden erkennt man das ganze meisterwerk. Und so freue ich mich und kann es nicht mehr abwarten, im februar wiederzukommen und endlich den fußboden einzuziehen und die letzten outlines zu ziehen.

nach ca einem monat

kurz vorm ende
Es war wirklich harte und schöne arbeit, psychisch und physisch so manchens mal an der grenze. Ich bin wirklich sehr glücklich, dass nie einer in die sichheitsseile gefallen ist und es keine ernsthaften verletzungen gab.
Doch mit ein bißchen vorstellungskraft sieht man einen so wunderbaren platz der Erholung und Entspannung den wir da geschaffen haben, der natur, der bäume so nah.

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