Freitag, 21. September 2012

Zwei groß Kampftage


Das holz für die achteck unterkonstruktion hatte ich geschliffen. Da aber noch so viel über war an bodenbrettern und vor allem die großen knie haben wir uns verstärkung aus dem dorf besorgt.
Am ersten tag kammen drei leute überraschender weise morgens pünktlich vorbei. Bene war mit flo zum strand gefahren und hatte mir noch zwei wörter auf singalis vorher beigebracht. Hari= ok .. madi = nicht genug.  ( oder so ähnlich ;)  ) 
So wurde ich dann auf die hilfarbeiter losgelassen. Der örtliche tischler hatte seinen elektrohobel mitgebracht welcher wirklich gut das grobe weg nahm und ein anderer seine motorsäge um die einschnitte für metallaufhängungen zwischen knie und bolzen zu schneiden und einen winkelschleifer für den feinschliff.
Beim ersten strom aussetzer dachten wir, dass wir schon den ersten powercut hätten, doch leider stellte sich raus, dass die sicherung keine drei elektrogeräte ( 2 winkelschleifer und ein hobel) vertrug. Nach dem fünften mal hochlaufen zum nachbarn von wo aus wir den strom bekommen, durfte einer anfangen zu streichen. Jedes stück bekommt holzschutz drauf und dann lack.
Zwischendurch wurde immer mal wieder pause gemacht um ne neue bettelnuss einzuschmeissen. Eine hier sehr verbreitete droge welche überall wächst. Wenn ich mir aber die münder, die rote spucke und deren gesichter anschaue bekommt man überhaupt keine lust das mal auszuprobieren.
Die jungs haben echt gut was weggeschaft und die beiden fähigsten hab ich zum nächsten morgen nochmal bestellt. In den beiden tagen haben wir fast den ganzen haufen holz schick gemacht und sie haben ihren lohn wirklich verdient. Umgerechnet 6,50€ am tag.


Am zweiten tag waren die beiden beachboys wieder mit dabei und es wurde fleißig alles was fertig war gestrichen. Nun mit neuem nachschub können die bodenbretter für die untere plattform drauf und die oberen knie gesetzt werden. Wenn der versoffene metalman endlich mal die bolzen ranschaft.

8tung acht ecken


Die hauptbalken richteten wir am nächsten tag neu aus. So dass der verbindungsbalken an den enden der beiden hauptbalken den gleichen abstand zum baum hat. Mit hilfe einer wasserschlauch waage und vielen seilen kam die ganze konstruktion ins level. Herr pythagoras sagte uns die länge der unteren stützen. Welche in einem 45° winkel zum baum alles nach rechts und links abstützen. Auch diese sind am unteren ende mit einem bolzen in dem baum befestigt.
Nun konnte die achteckige unterkonstruktion für den fussboden der platform in angriff genommen werden. Die nötigen 135° winkel waren mit anti rost lackiert und die acht balken auf länge und mit den nötigen winkeln zugeschnitten. Um auf einem ebenen boden alles vorzubereiten musste anusha aus der küche vertrieben werden und wir hatten eine schöne werkstatt. Hier wurde, bis spät in die nacht hinein, das stecheisen und der bohrer geschwungen und alle löcher so vorbereitet, dass ich das nicht da oben machen muss.
Am nächsten morgen kam nach der schlepperei der spass. Jede ecke war nummeriert und es passte wirklich schön zusammen. Sogar so schön, dass es nicht nervte das ich alles bei hand schrauben musste weil es in strömen goss. Die regenzeit kündigt sich so langsam an. Vierzig bolzen wollten verschraubt werden. Und endlich sieht es langsam wie eine solide platform aus.




Aus dem bootsmanstuhl mal raus zu kommen und da oben zu sitzen (natürlich noch gesichert mom) bringt schon langsam das feeling, und vorfreude auf mehr.

Die ersten balken werden montiert

Die beiden hauptbalken hängen



Bene hat zuviel daumen gedrückt

Mit den ersten sonnestrahlen aufzustehen, daran hab ich mich nun schon gewöhnt und so bereitete ich ab kurz vor sechs alles vor. Am anfang noch von bene unterstützt doch sein daumen welcher wirklich stark entzündet ist machte ihm immer mehr zu schaffen und so wurde ruhe für ihn verordnet. Die ersten balken die dran sollten, wie auch das werkzeug musste alles zum baum. Als flo dann zum leben erwachte konnte es losgehen und die beiden hauptbalken (3 mal 5 inch und 3,15 m lang) geschätzte 30 kg, sollten hoch. An ihnen war auch in der mitte das weibchen für die bolzen befestigt. Kurz über dem anschlagspunkt hatte ich eine umlenkrolle montiert. Ich wartete im bootsmanstuhl an dem anschlagspunkt und der balken  wurde von den fleissigen helfern am boden hoch gezogen. Kurz bevor er in der richtigen höhe war, ich hatte ihn schon mit einer hand gegriffen, sprang die umlenkrolle aus ihrer halterung und rutschte am seil herunter. Auf einmal hatte ich das ganze gewicht des balkens bei mir und zog das monster auf den schoss. Noch mal eben kurz umdrehen weil der die aufhängung auf der falschen seite war. Doch nun musste er noch auf den bolzen welcher in augenhöhe mich anlächelte. Ich weis nicht wo ich die kraft hernahm wusste aber das er auf den bolzen gehen würde, oder nach unten rauscht. Hab das ding angeschrien und irgendwie draufbekommen.
So erleichtert stieg die lernkurve steil nach oben. Ein besserer anschlag punkt musste her. Der zweite ging dann einiges einfacher. Da merkten wir das, nur weil sie beide mittig befestigt waren, nicht gleichzeitig parallel waren. Jedes detail erspar ich hier mal. Es dauerte aber bis zum abend, bis das wir beide parallel, gleich ausgerichtet und mit querbalken an den enden verbunden hatten. Was sich dann aber nach einigen nachmessen heraus stellte war, dass die ganze konstruktion acht cm zu weit links war, so hätten wir nicht die geplanten langen quer balken montieren können.
Man muss sich das arbeiten in dem bootsmanstuhl so vorstellen: eine schaukel die nur an einem punkt acht meter über einem befestigt ist, und in alle richtungen pendeln kann, das tut sie auch wie verrückt. An der bin ich mit einem klettergurt gesichert und verrichte von dort aus alle nötigen arbeiten. Ich habe im vorwege eine kleine werkzeugkiste an das brett gebaut um meine sachen zwischenlagern zu können.
 Am abend war erst mal zeichnen und den rechner rausholen angesagt um die spätere lösung zu finden, um dann glücklich über die ersten balken zu schlafen.

Samstag, 15. September 2012

Visa-trip nach Colombo


Um mein visa  um weitere zwei monate zu verlängern muss ich nach Colombo. Ich hätte noch zwei wochen zeit gehabt nutzte aber die chance das bene seinen bruder flo vom flughafen abholen wollte um gemeinsam zu reisen. Die wahl  der hinreise war zwischen nem bequemen bus mit ac und netten einzelsitzen, dafür aber um neun abends los und morgens um drei da. Was bedeutet hätte ab drei uhr morgens in colombo abzuhängen. Nich so das gelbe vom ei. Oder nachts um zwölf los und dann um halb sieben ankommen, dafür aber der normale überland bus, mit dreier bank und ohne klima dafür aber schön laut.
Wir haben uns für die späte version entschieden weil wir echt nicht morgens von drei bis acht  am morgen in colombo abhängen wollten. Um halb elf mit dem moped hier los, bischen shopen, und um zwölfe los. Gut müde gewesen und sogar die ersten drei vier stunden geschlafen, dank ohrenstöbsel. Als ich aufwachte fuhren wir gerade die bergserpentien runter, nie wieder soll mir einer sagen das ich schlimm fahr. Echt heftig wie er die kurven geschnitten hat, und in den kurven noch hupend andere überholte. Also lieber noch mal die augen zu.
In colombo angekommen erwachte die stadt gerade, schüler in ihrer uniform gingen ihren weg, die ersten läden öffneten und wir gingen dank googel maps und gps quer durch die gasssen zum emigration  office. Als erste dort angekommen hatte ich endlich mal zeit meinen blog das erste mal zu füttern. Als das office aufmachte war ich auch als erster in der schlange und es dauerte nur zwei stunden bis ich mein pass mit meinem visa bis zum 22nov wieder hatte.
Nun waren die strassen auch belebter und wir machten einen gang zum ZOB und von dort weiter mit dem bus zum airport der liegt ca eine zwei stunden fahrt ausserhalb von colombo.
Flo eingesammelt wieder im bus zurück und ein hotel für die nacht gesucht. Dabei glück gehabt, bene meinte das war die sauberste bleibe die er in der preiskategorie (für jeden 12€) gesehen hatte. Nach einem kleinen abend spaziergang, bei welchen wir auch verflegung für den nächten tag besorgten ging es früh ins bett. Sollte früh los gehen nächsten morgen.
Um kurz vor fünf hoch um dann um 5:55 den zug zu nehmen. Wir hatten uns voll touri die erste klasse gegönnt und freuten uns auf eine zehn stunden zug fahrt durch die berge. Nach fast zwei stunden hatten wir die vororte colombos verlassen und genossen die natur und den ausblick. Gegen mittag wurde es dann richtig schön, grün wohin man sah und es blühte in allen farben. Umso höher wir kamen vermehrten sich die teeplantagen und der ausblick war wirklich unbeschreiblich. Es ging über alte brücken, entlang wasserfällen und immer wieder kleine ortschaften.
Die trasse war noch aus der kolonialzeit und fühlte sich auch so an, der ganze wagen schwangte manchmal so stark als wenn man auf hoher see währe. Und ich wartete nur drauf das der wagen aus der schiene springt, soll öfters mal vorkommen.
In ella angekommen suchte bene uns ein tuk tuk. Da zeigte es sich mal wieder das es sich lohnt singalis sprechen zu können. Fast ein drittel des touri preises sollten wir am ende nur bezahlen, für den zwei stunden ride. Ein echt schöner wasserfall lag noch auf dem weg und und so kamen wir dann noch vor sonnenuntergang auf der farm an. Flo konnte sich noch ein wenig umschauen bevor er dann zu seinem 13 stunden willkommens schlaf umfiel.
Am nächsten tag sollte ja auch hart gearbeitet werden. Das holz lag bereit.

Holz für die Hütte


Ich war mal wieder in der stadt unterwegs, wollte schauen ob bei der hardwarestore mein bestelltes material für die bolzen angekommen sei , und auch beim metalman wollte ich noch  vorbei. Bei der hardwarestore war ich im groben erfolgreicher als beim metalman. Das rohmaterial für die bolzen ist endlich angekommen. Beim metalman war es anders, aber das kenn ich ja nun schon. Morgen morgen. Mein lieblings satz.
Welchen ich ja nun auch seit längerem vom woodman kenn. Doch auch da wollt ich noch kurz vorbei schauen. Und ohh was für ein wunder: ich könnt das holz mitnehmen meinte er. Die verständigung läuft dann ganz simpel in dem ich anusha (benes frau) anrufe, ich ihr erzähle was ich will, sie mit ihm spricht, und dann für mich übersetzt etc. dann brauchte man ja nur noch ein transportmittel zu organisieren. Der dorf treckerfahrer war schon seit einer woche drauf vorbereitet. Und zum glück zufällig um die ecke, das war die schnellste aktion die hier je erlebt hab. Keine fünf minuten später kam er bei dem sägewerk auf den hof getuckert.
Beim aufladen wurde fleissig abgehakt. Alles zehn fuss(3,05m) lang. 12 dicke balken für das obere sechsecke untergestell in 3 inch(7,5cm) breite und 8 inch(20,5cm) höhe. Acht ein bischen kleinere in drei mal fünf(7,5 mal12cm). Und zwanzig  zwei mal vier inch(5 mal 10cm) balken für alles mögliche wie zwischenstreben oder auch die dachkonstruktion, dazu kammen noch insgesammt vierzig bretter welche, wie auch die anderen teile alle eher in den massen zu viel als zu wenig aufwiesen. Jetzt sind sie nun aber fast zwei inch(5cm) als die bestellten 1,5 inch(3,7cm) dick.
Das ganze holz ist in einem recht rohem zustand. Rindenkanten sind noch dran, und man sieht oft sehr stark die spuren des riesigen sägeblattes. Manche bretter und balken sind wirklich übelst krum in alle richtungen. Da wir aber auch einiges halbieren müssen sollte das kein allzu grosses problem sein. Bei den dicken hauptbalken hatte ich da schon mehr sorgen und vorher schon vier wieder aussortiert und neu machen lassen weil da holzwurm befall oder zu viel rinde noch dran war.
Endlich bei der farm angekommen wird es erstmal weiter oben und noch recht weit entfernt von seiner späteren heimat, unter dem schon fertigen dach des neuen büros gelagert. Dort kann es noch gut weiter trocknen und wir können ein stromkabel vom nachbar rüber legen um es nicht alles per hand zu bearbeiten. Das abladen geschah dann schon im dunkeln und so gingen wir dann am nächsten morgen frisch ans werk.
Zuerst wollen wir ja das untere achteck bauen. Hierfür sitzen ja schon die bolzen und weitere metalteile liegen auch schon frisch angestrichen parat. Wir haben uns also ein paar schöne balken ausgesucht und es wirklich genossen gutes werkzeug nutzen zu können. Vor allem den fuchsschwanz welchen ich unter anderem auch aus deutschland mitgebracht hab. Da wirklich noch mal vielen dank an die fachberatung von tobi und stephan.
Da man die unterkonstruktion eigentlich gar nicht sieht weil ja die bodenbretter später drauf sind wollten wir nur an den kanten ein wenig das grobe abschleifen und entdeckten eine wirklich wunderschöne masserung des holzes. Hier musste nicht lange überlegt werden und ich beschloss alle verwendeten balken vorher voll abzuschleifen weil sich der aufwand wirklich lohnt, diese wunderschöne mangoholz masserung herraus zu putzen. Mit dem winkelschleifer und 100er papier machte ich mich fast zwei tage lang ans werk, immer wieder unterbrochen von powercuts , die stromversorgung hier, ist noch mal eine geschichte für sich. Die pausen konnte man aber gut nutzen um holzschutz mittel auf zu tragen und eine lage lack ähnlichem finisher. Durch den kommt die masserung noch besser zur geltung und das holz wirkt dunkler.
Nun ist alles fertig für das achteck und ich freu mich nach einer kleinen zwangspause ( ein trip nach colombo) endlich die ersten balken zu montieren.